Weniger Besitzerwechsel bei Occasionen

Gebrauchtwagen

Weniger Besitzerwechsel bei Occasionen

20. Januar 2020 agvs-upsa.ch – Das Auto-Jahr 2019 schloss in der Schweiz und in Liechtenstein mit einem Plus von 3,9 Prozent. Schwächer als die Entwicklung des Neuwagengeschäftes verlief hingegen der Verkauf von Gebrauchtwagen.



pd. Mit 848'166 Fahrzeugen (-7891 PW, -0,9%) wechselten erneut weniger Occasionen den Besitzer – das achte Quartal sowie das dritte Jahr in Folge. Der positive Trend im Neuwagenmarkt überträgt sich mit Verzögerung jedoch auch auf das Occasionsgeschäft, weshalb für 2020 wieder mit leicht steigenden Werten gerechnet werden darf. «Basierend auf den Neuzulassungen 2019 und insbesondere unter Berücksichtigung der gestiegenen Kurzzeitzulassungen erwarten wir für das neue Jahr rund 850'000 bis 860'000 Handänderungen», hält Robert Madas von Eurotax fest. «Nach den starken Neuwagen-Jahren 2015 bis 2017 kommen deutlich mehr 3- bis 5-jährige Fahrzeuge auf den Markt, was die Nachfrage zusätzlich beleben sollte. Auch in Bezug auf Alternativantriebe ist bei den Halterwechseln von einer überdurchschnittlichen Zunahme auszugehen. Wie schon bei den Neuzulassungen wird sich der steigende Trend zeitlich verzögert auf dem Occasionsmarkt ebenfalls fortsetzen».

Dominiert wird der Markt mit Gebrauchtwagen von deutschen Volumenmarken: Angeführt von Volkswagen (113'046 PW, -1,3%) kommen BMW (69'100 PW, +3,3%), Audi (64'403 PW, +0,3%), Mercedes-Benz (60'572 PW, +2,8%) und Opel (44'625 PW, -7,1%) auf rund 41% Marktanteil. Dahinter vereinen Renault (38'322 PW, -7,0%), Ford (36'738 PW, -1,4%), Peugeot (35'859 PW, -5,8%), Škoda (32'765 PW, +8,7%) und Fiat (30'525 PW, -2,2%) weitere 21% des Occasionsmarktes. Insgesamt repräsentieren die Top-10-Gebrauchtwagenmarken 62% Markt¬anteil – nur wenig mehr als die Top-10-Neuwagenmarken mit 61% Marktanteil. Dafür sind die Stückzahlen des wirtschaftlich wichtigen Occasionsmarktes ungleich grösser, nämlich 2,7-mal.

Der Gebrauchtwagenhandel ist für viele Garagisten essenziell: Er dient dem Neuwagenverkauf (Eintausch), der Kundenbindung (Unterhalt und Reparaturen) sowie der direkten, ganzjährigen Umsatz- und Gewinnerzielung. Letzteres setzt allerdings voraus, dass sich Händler mit der segment- und modellspezifischen Restwertermittlung sowie mit der regional ungleichen Preis- und Nachfragedynamik aktiv auseinandersetzen. Wer das Gebrauchtwagengeschäft nur nebenbei betreibt, wird damit eher nicht erfolgreich sein.

Dass es um die Professionalität des Gebrauchtwagenhandels in der Schweiz gut bestellt ist, lassen die mehrheitlich sinkenden Angebotstage für 2-4-jährige Occasionen vermuten. Per Ende Dezember sanken diese im Vorjahresvergleich auf durchschnittlich 64 Tage (-1 Tag). Stark gefragt waren 2019 erneut Kleinwagen (55 Tage, unverändert) und Fahrzeuge der Microklasse (57 Tage, -1 Tag). Auch SUVs und Geländewagen (61 Tage, -1 Tag), Kompakt- und Minivans (61 Tage, -3 Tage) sowie Fahrzeuge der Unteren Mittelklasse (63 Tage, -2 Tage) fanden rascher einen neuen Besitzer, als der Durchschnitt aller Occasionen. Nur wenig länger benötigte der Verkauf gebrauchter Fahrzeuge der Mittelklasse (66 Tage, -3 Tage). Einzig in Special-Interest-Segmenten wie bei Cabriolets und Roadster (77 Tage, -2 Tage) sowie Coupés (81 Tage, -3 Tage), aber auch in gehobenen Preisklassen wie der Oberen Mittelklasse (80 Tage, -1 Tag) und in der Luxusklasse (99 Tage, +10 Tage) warteten Gebrauchtwagen aufgrund der kleineren Zielgruppen etwas länger auf einen neuen Besitzer. 

 

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